von Hans-Peter Arenz
Seit der Entdeckung der westindischen Inseln 1492 durch Christoph Columbus zieht sich die Blutspur des europäischen Kolonialismus durch Asien, Afrika und Amerika. Die Verantwortlichen stammen aus Ländern, die besonders wortreich von „Demokratie“ und „Menschenrechten“ fabulieren: Belgien, Großbritannien, Frankreich, Italien, Niederlande, Portugal, Spanien.
Die an der kolonialen Aufteilung der Welt verspätet eingetroffenen Länder Deutschland und die Vereinigten Staaten trieben es dann entweder durch fabrikmäßiges Töten jüdischer oder „minderwertiger“ Menschen per Zyklon B oder durch Atombomben auf japanische Städte völlig auf die Spitze.
Was hat das nun mit Israel zu tun?
Europa gelang es, den verfolgten und weitestgehend ausgerotteten Menschen jüdischen Glaubens aus Mittel- und Ost-Europa eine Heimstätte im Kolonial-Gebiet Palästina zu errichten. Die Interessen der einheimischen Palästinenser hatten dabei den gleichen Stellenwert wie die der indianischen Ureinwohner auf dem amerikanischen Kontinent.
Die Auslöschung des palästinensischen Dorfes Deir Jassin1 durch die jüdischen Terror-Organisationen Irgun2 und Lechi3, Wochen vor der Staatsgründung Israels am 9. April 1948, war der Startschuss zur Massenvertreibung der palästinensischen Ureinwohner.
Deir Yasin besaß aufgrund seiner Nähe zu Jerusalem und seiner erhöhten Lage strategische Bedeutung. Die Bewohner hatten ein Bündnis mit dem zionistischen Nachbarort Giv’at Scha’ul geschlossen und sich mehrfach dagegen gewehrt, das sich arabische Truppen im Ort für zukünftige Angriffe einnisteten konnten.

Ihr Wohlverhalten bewahrte die Einwohner Deir Jassins jedoch nicht vor den kolonialen Eroberungslüsten zionistischer Terrorbanden.
Seit den Palästinaaufständen 1936-39 setzen die Zionisten den Terror als strategische Waffe ein, um die Gründung eines unabhängigen jüdischen Staates zu beschleunigen.
Angriffe wurden sowohl gegen Palästinenser verübt, um sie aus ihrem Land zu vertreiben als auch gegen britische Armee- und Polizeistützpunkte.
Die Bombenattentate geschahen auf Märkten, Schiffen und in Hotels. An der Spitze dieser zionistischen Banden standen Männer wie die späteren israelischen Minister-Präsidenten David Ben-Gurion, Menahem Begin und Yitzhak Shamir.
Die größten zionistischen Terrorbanden waren Haganah, Irgun (ETZEL), Stern und LEHI. Nach der Gründung des Staates Israels 1948 wurden sie Teil der neuen israelischen Armee, Teil von Tzahal. Siehe „Die Wurzeln des zionistischen Terrorismus“4
Siebzig Jahre später zeigt Tzahal durch den hunderttausendfachen Massenmord in Gaza seit Herbst 2023 die „erfolgreiche“ Wandlung in eine brutale, hochtechnisierte Kolonialarmee. Massenmord durch Hunger, eine uralte Waffe der Kolonialverbrecher gehört ebenfalls zum Repertoire ̶ siehe „Gaza: Hunger, der die Sprache besiegt“5 RT vom 30. Juni 2025.
Israelische Waffen mit Davidstern als Markenzeichen und „battle approved“ finden reißenden Absatz bei Unterdrückerarmeen in aller Welt.
Dazu der in Französisch gehaltene Beitrag „ISRAEL , Vendeur de Guerre , Expert en vente de La MORT!!“6
Deutschland, der zweitgrößte Waffenlieferant der israelischen Kriegsverbrecher wäscht seine Hände weiter in Unschuld
Aktuell billigt die Bundesregierung Israels völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Iran, übt keine Kritik an der Ermordung iranischer Wissenschaftler durch Tzahal. Bundeskanzler Friedrich Merz CDU erklärte zum Überfall auf den Iran: „Wir bekräftigen, dass Israel das Recht hat, seine Existenz und die Sicherheit seiner Bürger zu verteidigen.“ Noch deutlicher wurde Merz durch seinen Ausspruch „Israel macht für uns die Drecksarbeit gegen das Mullah-Regime.“
Was gilt noch der im Mai 1945 gefasste Schwur „Nie wieder Krieg nie wieder Faschismus“, wenn tatenlos zugeschaut wird, wie Israel unter deutschem Applaus bei massiver deutscher Waffenlieferung in einen brutalen Kolonialstaat abgleitet.
Mit Tzahal, einer Armee, die das Prädikat „Kolonialverbrecher-Armee“ für „Westliche Werte“ verdient und politisch mit einer von Faschisten durchwirkten Regierung, die die Schaffung von Groß-Israel anstrebt. Einem Groß-Israel vom Mittelmeer bis zum Euphrat und vom Sinai bis in die libanesischen Berge.

Im Moral triefenden Deutschland müssen sich Demonstranten gegen den Völkermord Israels in Gaza damit abfinden, dass sie von philosemitischen Agenten einer „Rheinischen Antifa“ permanent gefilmt werden. Agenten, die sich unter Polizeischutz bewegen können, wie die allseits bekannte „Rosa“ aus Köln.
Achtzig Jahre nach Kriegsende ist das kranke deutsche Realität
Einem Land mit Politikern und williger Gefolgschaft, die massenhaft auf Plätzen das Mantra daherbrabbeln „nie wieder ist jetzt“.
Die dabei zusehen, wie jüdische Mitbürger der Gruppe „Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost“ vom „Verfassungs“schutz / Stasi 2.0 überwacht werden.
Die tatenlos zusehen, wie Francesca Albanese, die UN-Sonderberichterstatterin für das besetzte Palästina, vor Wochen der Auftritt an deutschen Universitäten verwehrt wurde.
Dieses Deutschland blamiert sich gerade in Europa durch seine Feigheit

Bei unseren Nachbarn in Belgien und den Niederlanden gehen Menschen aller Altersgruppen wöchentlich auf die Straße, mit roten T-Shirts oder Kleidern, um klarzumachen: Wir haben eure feige Politik mit den Völkermördern in Israel satt!
Im niederländischen Almere (230 000 Einwohner) haben propalästinensische Aktivisten am Wochenende eine Trauerdemonstration veranstaltet. Auf dem Stadtplatz reihten sie tausende Paare Kinderschuhen auf ̶ 18 000 Kinderschuhe entsprechend der offiziell bestätigten 18 000 Kinderleichen ̶ um der in Gaza getöteten Kinder zu gedenken!
Ich bin froh, diesem abgedrehten Deutschland für einige Wochen entfliehen und in normalen europäischen Ländern aufhalten zu können. Am vergangenen Wochenende machte ich zusammen mit meiner Frau Helga einen Kurztrip nach Antwerpen, mit Übernachtung in einem Hotel, gelegen im Bahnhof nahen Judenviertel.
In dem von jüdisch Orthodoxen geprägten Viertel fiel auf, weder an Gebetsstätten, noch an koscheren Lebensmittelläden oder Restaurants, nirgends war der blaue Davidstern auf weißem Grund zu sehen. Und vor allem kein Ranwanzen der belgischen Gesellschaft wie im „kölsch liberalen“ Milieu z. B. mit „Schalömchen“ auf Strassenbahnen.
Neben Juden lebten in dem Viertel auch Menschen aus dem Magreb und Polen. Das schien problemlos zu sein, weil keine Rempeleien oder Anschnauzen auf der Strasse sichtbar waren. Die Polizei- und Rettungsfahrzeuge waren nachts auch seltener unterwegs als in Köln.
- https://de.wikipedia.org/wiki/Pal%C3%A4stinenser ↩︎
- https://de.wikipedia.org/wiki/Irgun_Zwai_Leumi ↩︎
- https://de.wikipedia.org/wiki/Lechi ↩︎
- https://www.palestine-studies.org/en/node/1654849 ↩︎
- https://nachdenken-in-koeln.de/wp-content/uploads/2025/07/Gaza-Hunger-der-die-Sprache-besiegt_RT.pdf ↩︎
- https://www.youtube.com/watch?v=CYGEJ1TXIjs ↩︎