Wie wird man Soldat, beziehungsweise zum Staatssöldner, um seinen Nächsten zu schädigen? Insbesondere, wenn es darum geht, staatlich geopolitische Interesse zu verteidigen, sogar mittels räuberischen Instinkten umzusetzen. Warum besitzen einige Menschen unter uns mörderische Fähigkeiten, um ganze Familie innerhalb Sekunden auszulöschen? Was bedeutet das: Für die Nation kämpfen und sterben?
Welche friedliche Botschaft steckt hinter Krieg für Frieden machen? Wie sind diese Begriffe miteinander kompatibel? Wie macht man aus einem Soldaten einen Friedenstifter? Warum müssen Soldaten diese Welt die Waffen unbedingt niederlegen? Und vor allem, wie schafft man das?
Soldat wird man, entweder unter Zwang oder freiwillig. Unter oder mit Zwang als Soldat in einem Krieg gedrängt zu werden, ist gleich, wie eine Versklavung im Namen der Gewalt der Staatsmacht verpflichtet zu werden. Egal, ob offensiv oder defensiv, kein Mensch soll unter Zwang gesetzt werden, um Gewalt gegen seinen Nächsten auszuüben, und schon gar nicht im Namen geopolitischer Interessen.
Soldat, um seinen Nächsten freiwillig zu töten, wird man, wenn keine andere Wahl mehr übrig bleibt, um seinen Lebensalltag zu finanzieren. Wenn Staaten seinen Soldaten hohe Prämien je getöteten gegnerischen Soldat zahlt, wo bleibt dann die Ethik. Russland zahlt allein für die Unterzeichnung eines Wehrarbeitsvertrags eine Prämie von 22.000 Dollars. Während des ersten Dienstjahres bekommt ein Soldat einen Gehalt in Höhe von 59.600 Euro 1.
Und es geht noch weiter. Für jedes zerstörtes Militärfahrzeug in der Ukraine bekommt ein russischer Soldat eine einmalige Prämie von 12.000 Euro 2. Also, mit Geld wird man zum Staatssöldner. Es ist zwar nichts Neues, aber die Dimensionen der Tötungsdelikte, die von Soldaten ausgehen, werden immer größer. Die Menschenverachtung kennt keine Grenze mehr.
Und wer unter den Soldaten auf die glorreiche Idee kommt, wegen seiner Zwangsrekrutierung zu desertieren, kann mit sehr harte Konsequenzen rechnen. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs wurden 8000 Verfahren 3 vom russischen Staat gegen Soldaten eingeleitet, meistens wegen Desertieren. Nach der Verurteilung ist es nicht selten, dass die russische Armee die Soldaten an die Front zurückschicken. In jeden Fall, wer als Deserteur gilt, droht ihm Folter.
Wer zum Beispiel auf die Idee käme, Soldaten als Mörder zu definieren und diese Behauptung öffentlich zu verbreiten, macht sich strafbar. Tatsächlich laut Art. 5 I 1 GG 4 stellt diese Behauptung eine Strafbarkeit wegen Kollektivbeleidigung dar. Im Klartext heißt das, dass Staaten den mörderischen Instinkt einiger unter unseren Bürgern fördert, denn das mörderische Tötungsdelikt wird untermauert, und egal das, was passiert, kommt der „Soldatenmörder“ stets rein aus der Tötungsnummer aus.
Mit Krieg, Frieden stiften, passen diese Begriffe sehr gut zusammen. Frieden und Krieg sind sehr nah bei einander. Deshalb haben Diskursen wie „Deutschland muss wieder kriegstüchtig sein“ 5 Hochkonjunktur, oder vertue ich mich. Tritt dieser Begriff nur einer Minderheit zu? Ja, denn meiner Ansicht sind Krieg und Frieden miteinander inkompatibel.
Können Soldaten überhaupt Frieden schließen? Ja, das ist möglich, sogar empfohlen, um von oben (die kriminelle Minderheit) entzündete Konflikten zu entschärfen, sogar zu beseitigen. Ein Beispiel, wie in dieser Funkberichterstattung über zwei ehemaligen Soldaten, ist beeindruckend. Ein Palästinenser und ein israelischer Soldat schließen Frieden zusammen 6.
Wenn mehr Initiativen dieser Art weltweit gefördert und von der Mehrheit unter den Zivilisten gefordert werden, dann könnte es an einem Tag so aussehen, dass alle Soldaten die Waffen für einen guten Zweck niederlegen, und zwar für den Frieden. Menschenleben innerhalb Sekunden auslöschen, ist die Sublimierung der Menschenverachtung. Und, wenn diese Auslöschung auch noch mittels künstlicher Intelligenz oder Drohnen durchgeführt wird, dann muss man sich ernsthaft die Frage stellen: Warum für eine Nation kämpfen und massenartig sterben?
Es wäre doch viel vernünftiger, mehrheitlich das Wort „Dialog“ in den Mund mal wieder zu haben. Ja, ein Friedensdialog muss eruiert und initiiert werden. Auf dieser Weise könnten wir auf einen Kampf unter den Nationen für immer verzichten. Dafür muss der Militärindustriekomplex erst bekämpft werden, um Platz für eine Friedensgesellschaft zu machen. Der Militärindustriekomplex lässt sich schwer bekämpfen. Es sei denn, wir alle sagen: NEIN, wir wollen keine Kriege mehr.
- Mary Knight, Russia is offering Moscow residents a record $22,000 to fight in Ukraine ↩︎
- Danielle Ong, Here’s How Much Bonus Pay Russian Soldiers Receive For Destroying Ukrainian Fighting Vehicles, International Business Times ↩︎
- Anna Von Stefenelli, Mit Zwang zurück in den Ukraine-Krieg: Soldaten und Helfer berichten von Folter ↩︎
- Soldaten sind Mörder, Jura-Online ↩︎
- BORIS PISTORIUS: So lässig kontert der Verteidigungsminister die Zwischenrufe! I WELT Dokument ↩︎
- Adrienne Francis, Ex-soldiers turned peace makers: breaking cycles of violence in Israel, Palestine and the world ↩︎